Kiras Tagebuch

 

Kiras Tagebuch - Geheimnisse der Wirklichkeit

 
Kira - Eintrag 22

Neuer Tag nettere Auzubildende? ...

... Die Zeit ist gekommen. Ich rief mir ein Taxi, welches auch in Kürze ankommen sollte.
Ich humpelte nach draußen. Immer noch mit einem netten Designerverband auf der Augenbraue und komischerweise, dieselbe Jogginghose und dasselbe Shirt wie einen Tag zuvor.
Ich würde mich nicht wundern, wenn mich bald einer Iltis nennt. Denn einen wirklich guten Geruch kann ich von mir bestimmt nicht mehr abgeben.

Das Taxi erschien, ich versuchte trotz aller Blessuren, elegant einzusteigen und bat um eine Fahrt zu meiner Ärztin.

Ich wunderte mich in diesem Moment, ich saß in dem Taxi hinten, warum mich der Fahrer ständig durch den Rückspiegel betrachtete ...
Ich versuchte, dieses zu ignorieren. Mir fiel jedoch auf, dass es der selbe Taxifahrer wie ein Tag zuvor gewesen ist, welche mich hier abholte, wo er mich nun erneut hinbringen solle.

Bei der Arztpraxis angekommen, bezahlte ich den Taxifahrer und begab mich in die Praxis hinein.
Und nein, die Auszubildende des Vortages war nicht netter als einem Tag zuvor. Als sie mich sah, kicherte sie und schüttelte nur mit ihrem Kopf.

"Neuer Tag, neues Glück?" fragte sie mich und verwies darauf, dass ich in den Behandlungsraum 3 gehen sollte.

Welches Recht nimmt sich dieses rotzige, freche kleine Ding eigentlich heraus, mich so zu behandeln wie sie es tat. Andere Gedanken beschäftigten mich im Moment weniger. Ich betrat den Behandlungsraum 3 und nahm Platz.

Gefühlte 30 Minuten später betrat die Ärztin den Raum. Ihre ersten Worte, die werde ich nie vergessen waren: "Was riecht das hier komisch, haben wir ein Stinktier im Haus?" Ich ignorierte deren Aussage, lief nur ein wenig rot an ...

Ich sehe schon, weshalb Sie hier sind. Das schaut ja lustig aus, gab die Ärztin von sich.

Lustig!? Ich wollte gerade wie eine Dampflok zum Echo ausholen, als die Ärztin sagte: "Das Röntgen wir schnell und wenn alles so ist wie ich denke, dann gibt es einen Gips darum. Aber die Farbe dürfen Sie sich natürlich aussuchen", fügte sie an.

Ich stellte mir die Frage, welche Farbe am Fuß, denn zu dem weißen Verband an der Augenbraue passen würde ...
Mode war noch nie meine Stärke und ich fand darauf noch keine Antwort ...

Ende
Neuer Tag nettere Auzubildende? ...
 
Kira - Eintrag 23

Das große Erwachen ...

"... Schwester. Den Inkubator bitte nun entfernen und die Sauerstoffsättigung erhöhen", diese Worte vernahm ich.

Ich kam mir vor wie in einem falschen Film ... "Was ist geschehen, wo bin ich?"

Ich stellte fest, dass ich in einem Bett lag, mehrere Krankenschwestern um mich herum standen und ein Arzt, welcher mir zulächelte und mit leisen Worten sagte: "Willkommen im Leben – willkommen zurück." Sie haben es geschafft.

Ich verstand nicht ganz was der Arzt meinte und schaute Ihn fragend an ...

"Kira, Sie haben nun fast 23 Tage im Koma gelegen und sind heute zum ersten Mal daraus erwacht. Das ist wie eine neue Geburt. Man könnte sagen, Sie haben heute Geburtstag – HappyBirthday."

So langsam schossen mir die wildesten Dinge durch den Kopf und ich fing an Fragen zu stellen. Nein, Fragen waren es eigentlich nicht. Sondern Feststellungen, welche ich von mir gab...

Dann war der Taxifahrer überhaupt kein Taxifahrer sondern die Schwestern, welche mich in die Untersuchungsräume fuhren? Dann war das Bild welches mir Robert sendete in Wirklichkeit eine Röntgenaufnahme von mir? Dann stimmt es auch, dass ich die ganze Zeit dieselben Sachen trug? Das Gelächter welches ich immer wieder vernahm kam dann aus den Fluren des Krankenhauses? Robert der mich so liebevoll in den Wagen legte, war in Wirklichkeit ein Sanitäter?

Es rinnten so viele Fragen durch meinen Kopf, dass ich nicht mehr ganz hinterherkam ...

"Ja", antwortete der Arzt. "Sie waren die letzte Zeit nur hier bei uns im Krankenhaus. Vielleicht hat Ihnen da jemand etwas Gutes getan und Sie nicht im Stich gelassen und Sie mit ein wenig Unterhaltung am Leben erhalten ..."

"Eine Frage habe ich trotzdem noch. Warum ist mein Zeh gebrochen?" Die Augen im Zimmer schienen sich alle zu drehen und ringten nach einer Antwort.

"Wissen Sie", so sagte der Arzt. "Als unsere Schwestern Sie aus einem Raum schieben wollten, viel Ihr Bein ein wenig vom Bett und ... Naja, da war ein Türrahmen im weg, welche zu diesem Bruch führte."

Dann war ...

Ende
 Das große Erwachen ...
 
Kira - Eintrag 24

Die einzigste Wahrheit ...

... Die Schwestern und Ärzte verliessen nach und nach dem Raum, bis ich alleine dort lag.

Ich dachte immer und immer wieder über alles nach. Versuchte mir die Sachen zusammenzureimen und mir ein reales Bild davon zu erzeugen.

Ich wusste eine Sache fehlte mir, aber ich kam nicht darauf.

Minuten später ertönte eine Stimme in meinem Kopf, welche von sich gab: "Siehst Du. Ich hatte die ganze Zeit Recht. Ich hatte Recht mit dem, was ich Dir sagte und du hast daran geglaubt."

Ich erschrak ein wenig." Gabriel, Du bist das fehlende Teil meines Puzzles gewesen. Du bist derjenige gewesen, welcher mir diesen Halt und Kraft gab, das Koma zu überstehen."

Nun wurde es in mir immer heller und heller. Ich verstand plötzlich alles was geschehen war und konnte nur noch danke sagen.

Danke an meinem Schutzengel für diese aufopferungsvolle Unterstützung und Begleitung – vielen Dank.

Ab diesem Tag der Erkenntnis, glaubte ich nicht nur an Engel. Vielmehr habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, jenen, welche wir nicht sehen, auch einmal ein großes Danke und liebe Worte zu senden ...

... Danke an meinen Schutzengel.

Kira - Kapitel 1, geschlossen.

Ende
Die einzigste Wahrheit ...
 
 
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