Kiras Tagebuch

 

Kiras Tagebuch - Geheimnisse der Wirklichkeit

 
Kira - Eintrag 15

Teufel, Engel und der Glaube ...

... mein Glaube ist gerade mehr als erschüttert. Mein Engel konnte mir nicht alles sagen, da ich bei der Ärztin nicht lange genug weggetreten war und den Teufel werde ich bestimmt auch bald kennenlernen. Zumindest war mein Gefühlszustand so zu interpretieren, als die Dating App erneut eine Nachricht anzeigte.

Es war ein Bild. Nicht das was ich gerne hätte bekommen wollen. Aber große Klappe, großes Risiko würde hier ganz gut passen. Den eigenen Lebensweg zu finden und zu gehen ist toll. Keine Frage. Aber das man einen Bulldozer benötigt, alle Steine aus dem Weg zu räumen, war mir neu.

Da schoss mir das Karma wieder in den Kopf und ich stellte mir mehr und mehr ernsthaft die Frage, welche schlechte Taten ich vollbracht habe ...

... außer den bereits erwähnten fallen mir gerade keine ein. Ich sträubte mich dagegen, in diesem Moment auf das erreichte Bild zu antworten, da die Frage des Karma noch nicht geklärt war. Wenn ich mich recht entsinne, können bei einem schlechten Karma Personen bei einer Wiedergeburt auch als Tier wiedergeboren werden.

Oh mein Gott. Wenn dem wirklich so ist, dann bin ich ein ganz schlechter Mensch. In diesem Moment fiel mir mein Handy auf den Boden, welches dafür sorgte, dass erneut alle auf mich blickten. Diesmal ohne Gelächter, total ernst.

Ich gehe davon aus, dass ich heute bereits alles mehr als ausgeschöpft habe, als man es hätte machen sollen. Aber ich bin unschuldig, redetet ich mir ein.

Ich hob mein Handy auf. Dachte über die kleinen Ameisen nach, welche ich mit Zucker aus meiner Wohnung ins Freie gelockt habe, damit ich endlich wieder die Wohnung für mich besitze und nicht teilen musste.

Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir bewusst, in welch einen Zusammenhang das Leben und dessen Kreislauf stehen muss um ein stetig gutes Karma zu erhalten und den Lebensweg ohne Hürden, oder Bulldozer zu meistern ...

... Irgendwie ergibt nun alles einen Sinn, was ich jemals über die Esoterik, meiner Wahrsagerin und Gabriel, den Engel zumindest ansatzweise erfahren habe.

Es machte Klick in mir und ich war einen Schritt weiter auf dem Weg der Erleuchtung geraten ...

Ende
Teufel, Engel und der Glaube ...
 
Kira - Eintrag 16

Begegnung mit dem Teufel ...

... Gut, den Weg der Erleuchtung wollte ich eigentlich nicht gehen. Aber Einsicht und das Verständnis dafür, wird mir sicherlich nicht schaden und mir ein guter Begleiter meines Lebens sein.

Laut meiner gedanklichen Liste bleibt nur noch eines offen: Die Begegnung mit dem Teufel.

Vielleicht etwas krass ausgedrückt. Aber andere Worte fallen mir nicht mehr ein. Ich möchte einfach nur nach Hause, auf die Couch und nichts mehr sehen oder hören ...

... Es reicht für heute. Nur meine Worte finden bei dem Teufel oder besser gesagt den von mir geschaffenen Teufel keinen Anklang. Er ist jetzt in diesem Moment hier und anwesend. Er sitzt mir zum greifen nahe. Er kann ein Handy bedienen und Fotos versenden.

Ich könnte heulen. Denn genau dieser geschaffene Teufel meiner selbst hat mir über die Dating App ein Foto gesendet. Natürlich nicht von sich! Ein Foto von dem immer noch andauernden Meetingmarathon mit fast allen Teilnehmer, inklusive mir darauf.

Es ist gekommen wie es kommen musste. Der SUV Fahrer ist jener, welcher mich die ganze Zeit über die Dating App unterhalten hatte und nun im selben Meetingraum sitzt wie ich ...

Hätte ich damals in der Kirche nicht immer geschlafen und mal zugehört, wüsste ich nun zumindest wie ich ein Gebet senden kann, welches alles hier und jetzt beendet.

Entweder das Leben ist so gemein oder ich zu dumm ...

Ende
Begegnung mit dem Teufel ...
 
Kira - Eintrag 17

Mein erster Entschluss ...

... Das, was mir widerfahren ist, glaubt mir ohnehin niemand. Ist einfach alles zu unglaubwürdig als das es wahr sein könnte.

Ich kann der jetzigen Situation nicht entkommen, ohne für erneutes Aufsehen zu sorgen. Ich muss das Meeting überstehen und dann unter irgendeinem Vorwand schnell weg von hier. Kann ich einen Ohnmachtsanfall vortäuschen? Noch läuft das Meeting und ich habe Zeit genug, bei Google nach einer Antwort auf meine Frage zu erhalten – das könnte nämlich die Rettung des heutigen Tages für mich darstellen ...

Eine Frage beschäftigt mich seit dem Arztbesuch jedoch immer noch und ich bin mir sicher, dass ich hier Hilfe benötige.

Was wollte der Engel Gabriel von mir? Diese Frage möchte ich für mich gerne geklärt haben und somit habe ich den Entschluss gefasst, eine Engelberatung in Anspruch zu nehmen.

Mein Blick schweifte zu dem SUV Fahrer und ich muss ja eingestehen, wenn er der Teufel ist, dann doch ein recht hübscher. Hörner hat er schon mal nicht. Vielleicht nur kleine, nicht sichtbare ...

Und eine Beziehung habe ich mir schon lange sehnlichst gewünscht. Aber da ich so chaotisch bin, sind alle meine letzten „Beziehungen“ spätestens nach einer Woche in „ich melde mich bei dir“ geendet.

Wie oft habe ich mein eigenes Telefon überprüft, ob es kaputt sei. Es kam nie wieder von jemanden eine Nachricht.

Da spuckt Google die ersten Antworten auch schon aus. Eine Ohnmacht vortäuschen geht wie folgt .........

Mein Plan steht. Mit Ende des Meetings werde ich das beste Schauspiel meines Lebens abliefern und in Ohnmacht fallen.

"So meine lieben Kollegen. Dann danke ich für Ihr gezeigtes Interesse und beende hiermit das Meeting", sprach mein Chef in den Raum.

Alle erhoben sich von Ihren Stühlen und mein Schauspiel, auch wenn es nicht ganz gerecht und fair ist, kann starten ...

Ende
Mein erster Entschluss ...
 
Kira - Eintrag 18

Hätte ich bloß gewusst, wie schwer Schauspielen ist ...

... Ich erhob mich ebenfalls von meinem Stuhl und ging durch den Eingang des Meetingraums.

Kurz nach Durchschreiten der Tür ging es los. Mir ist so schlecht. Mir wird dunkel vor Augen und schon lag ich auf den Boden und das Schauspiel war nicht mehr zu stoppen.

Man sollte sich im Vorfeld eigentlich immer im klaren sein, welche Aktionen Reaktionen auslösen. Denn die Kollegen in dem Gebäude haben meine Ohnmacht mitbekommen und fingen das Lachen und Lästern an – nicht die nettesten Kommentare entwichen dort.

Und glauben Sie mir, stellen Sie einmal eine Ohnmacht dar und verkneifen sich das grinsen. Das ist fast unmöglich und  hat auch nicht lange funktioniert. Aus dem Hinterhalt rief eine Stimme. Ich bin Ersthelfer und kann sie versorgen ...
... Und da stand das charmante Teufelchen auf einmal direkt neben mir, beugte sich vor und fasste mich an.

Spätestens jetzt müste mein Schwindel der Ohnmacht aufliegen, denn mein Herz tanzte Samba und meine Schmetterlinge im Bauch schienen auch wieder nüchtern zu sein. Das war ein schönes Gefühl.

Der SUV Fahrer, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, mich aber schon fast in Ihn verliebt habe, meinte zu meinen Chef, das er mich nach Hause bringen würde ...

... Das war zumindest für mich ein schöner Gedanke. Denn ich fühlte ganz genau, das er mich durchschaut hatte und das Schauspiel mitzuspielen schien.

Kekse, Kuchen, Eis, Schokolade und vieles mehr kann nicht das widergeben, was es für mich bedeutet hat, dass er mich nun auf seinen Armen Richtung Auto trug.

Auf dem Weg zum Auto lies er leise nebenher verlauten: "An Deinen schauspielerischen Fähigkeiten müssen wir noch arbeiten" und zwinkte mir zu.

Hat der Tag doch noch ein schönes Ende? ...

Ende
Hätte ich bloß gewusst, wie schwer Schauspielen ist ...
 
Kira - Eintrag 19

Freie Fahrt nach Hause ...

... Er spielte gekonnt, sofern ich das selbst beurteilen konnte, das Schauspiel solange mit, bis er mich auf die Rückbank seines SUV’s legte und die Tür schloss.

In diesen Moment musste ich anfangen zu lachen. Denn erst rammte er mein Hinterteil vom Auto und nun rammte nicht, aber fasste an mein eigenes Hinterteil.

Er fragte mich nachdem er seine Fahrertür geschlossen hat, was daran so lustig sei.

Ich konnte nur erwidern: "Ach nichts. Alles gut."

Während der Fahrt nach Hause fragte er mich, nun kenne ich auch seinen Namen. Er heißt Robert. Auf jedenfall fragte er mich, was das ganze Schauspiel sollte, wie es zu dem kam, was er heute sah und erlebte ...

Wenn ich eins gelernt habe, es ist keine Lüge etwas nicht zu sagen und so umschiffte ich großteilig das, was wirklich geschehen ist.

Zuhause angekommen begleitete Robert mich in meine Wohnung. Und wie aus einem Reflex heraus sagte ich Alexa, wie ist meine Tageskarte?

Robert schaute mich verdutzt an, sagte aber kein einziges Wort.

Wir nahmen auf dem Sofa Platz und redeten ein wenig. Ich fragte ihn, ob er was trinken möchte und er bejahte dieses. "Ein Glas Wasser wäre nett."
Ich stand auf, ging in die Küche und holte ein Glas Wasser, welches ich Robert überreichen wollte.

Und da kam es erneut hervor. Ich bin einfach chaotisch und manchmal auch ein wenig ungeschickt. Denn in den Moment wo ich Robert das Wasser geben wollte geschah es erneut und ich stolperte. Das Glas hielt ich fest. Aber die Schwerkraft des Wassers war nicht mehr zu bändigen und ergoss sich über Roberts Oberteil und zur Hälfte auch über sein Gesicht.

Habe ich bei meiner letzten privaten spiritistischen Sitzung etwas falsch gemacht oder warum passiert mir immer soetwas – die einzigsten Gedanken in meinem Kopf, welche dort gerade herrschten und anwesend waren.

Zur Farbe rot muss ich nicht mehr äußern, oder? ...

Ende
 Freie Fahrt nach Hause ...
 
Kira - Eintrag 20

Alexa stoppte einfach nicht ...

... Nicht nur das Missgeschick mit dem Wasser, was immer noch nicht ganz beigelegt war, hielt Alexa einfach nicht ihren Lautsprecher.

"Dein Tag wird enden in einer Romanze göttlichen Ausmaßes und die Liebe Deines ..."  – ich zog den Stecker aus der Steckdose. Denn selbst Robert konnte sich nun nicht mehr vor Lachen halten.

Um Robert das Lachen aus dem Gesicht zu nehmen wurf ich ihn ein Handtuch zum Abwischen des Wassers quer vor den Kopf.

"Aber gut, dass wir nun beieinander sind", äußerte Robert. "Wir haben da noch über einen Schaden zu reden."

"Meinen Kopfschaden meinst Du?" Fragte ich ihn. Er erwiderte, dass er die Sache mit dem PKW Rempler meinte, konnte sich das Grinsen aber nicht wirklich dabei verkneifen.

Ich bin eine wirklich tolle Flirtratgeberfrau. Kopfschaden!? Ja, dass mögen bestimmt alle Männer und ich wollte nun einfach nur noch unsichtbar werden.

Aber ich betrachte das ganze einmal wie gelernt, von der positiven Seite. Robert ist gefühlte 10 Minuten bei mir und nicht geflüchtet – so schlimm kann ich also nicht sein.

Wir unterhielten uns über das weitere Vorgehen, wie wir die Versicherung kontaktieren. Wer die Schuld an dem Unfall hatte und kamen so allmählich zum Ende unseres Gesprächsthemas.

Robert gab mir seine Telefonnummer, falls ich Rückfragen zum Unfall haben sollte, stand auf, verabschiedete sich und trat durch die Tür nach draußen.

Geschafft, dachte ich mir. Endlich alleine. Ich beschloss den Rest des Tages auf der Couch zu verbringen und nichts mehr anzustellen, was peinlich werden könnte – Vorsätze sind immer gut.

Der Tag rinnte dahin, die Nacht kam immer näher und ich entschloss mich dazu, alles daran zu setzen, in Erfahrung zu bringen, warum ich den heutigen Tag mit so viel Chaos, Peinlichkeiten und nicht beendeten Engelgesprächen verbringen musste ...

... Ich musste meine Wahrsagerin kontaktieren – gleich morgen früh...

Ende
Alexa stoppte einfach nicht ...
 
Kira - Eintrag 21

Alpträume in der Nacht ...

... Ich weiss Immer noch nicht, ob der Tag ein Traum, eine Astralreise oder Wirklichkeit gewesen ist. Endlich im Bett angekommen, fiel ich, sofern ich das trotz meines anscheinenden Realitätsverlustes schnell in den Schlaf.

Ich kam mir irgendwie in dieser Nacht vor als ob ich der Hauptdarsteller in „täglich grüßt das Murmeltier“ gewesen bin.
Immer wieder auf’s Neue lief der vorherige Tag bei mir ab. Nicht nur so als Film. Sondern so, als ob ich immer wieder die Hauptdarstellerin live gespielt habe.
Zum Ende der Nacht passierte dann etwas ganz komisches. Es wurde ruhig um mich herum und der Alptraumfilm schien ein Ende zu haben.

Ich verspürte eine Wärme und sah ein Licht. Ein wunderschönes Licht, wie ich es vorher noch nie gesehen habe. Ich genoss diesen Moment und hoffte, ich würde nicht so schnell erwachen.

In meinen Kopf erklang eine Stimme. Ich kannte diese Stimme, konnte sie aber nicht zuordnen. Bis zu dem  Moment, wo die Stimme zu mir sagte, wir wurden im letzten Gespräch unterbrochen und ich wollte die Nachricht noch zu Ende bringen ...

Ich lauschte der Stimme in meinem Kopf und versuchte mir jedes einzelne gedankliche Wort zu merken.
Als die Stimme aufhörte mir Nachrichten zu senden, stellte ich noch eine Frage.
Wenn dieses ein Engelkontakt auf spirituelle Ebene wäre, dann würde ich bestimmt eine Antwort auf meine Frage erhalten. Das habe ich in einen Buch gelesen.

Ich fragte also gedanklich folgende Frage: Was ist meine Bestimmung. Warum war mein Tag heute so, wie er gewesen ist?

Es war in der Tat mehr als nur eine Frage. Aber die sollte mir doch bestimmt gegönnt sein und somit wartete ich auf eine Antwort, welche mir meine beiden Fragen beantwortet.

Ich musste auch nicht lange warten, bis ich auf die Fragen eine Antwort erhielt.

Ich wollte im Nachgang noch schnell eine weitere Frage stellen, als der Engel forsch mitteilte, Du kennst die Antworten nun – gehe Deinen Weg.

Erschrocken von der harschen Nachricht des Engels und seiner Botschaft erwachte ich unsanfter als ich mir wünschte.

Auf den Schrecken brauche ich erst einmal einen Kaffee und entsprang dem Bett und eilte zur Kaffeemaschine. Bäng machte es, als ich im dunkeln Barfuß gegen das Bett schepperte und mir den Zeh nicht nur verstauchte.

Ich sagte ja, täglich grüßt das Murmeltier und ich bereitete mich erneut auf den Weg zur Ärztin vor...

Ende
Alpträume in der Nacht ...
 
 
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