Onlinesucht

Wo es früher vermehrt dich Sucht nach Alkohol, Zigaretten, Medikamenten oder Drogen gab, etabliert sich mehr und mehr die Sucht danach, online zu sein: „Die Onlinesucht“.

Die Onlinesucht ist meist ein genauso schleichender Prozess zur Abhängigkeit, wie bei allen anderen Drogen. Es kann z.B. mit einer Onlinesucht so anfangen, dass man sein geliebtes Smartphone alle paar Minuten auf Neuigkeiten überprüft auch dann, wenn es weder blinkt noch gepiepst hat.

Man sich immer wieder dazu geneigt fühlt, zu schauen ob man nicht irgendetwas in den Socialmedien verpasst hat – vielleicht ein neues like?

Der Einstieg in die Onlinesucht kann auch erfolgen durch Computerspiele, welche allem Anschein nach nie ein Ende finden. Man immer wieder neue Sachen bauen muss. Dafür Sorge zu tragen hat, sein „Digitales Volk“ im Spiel nicht verhungern zu lassen ...

Oder Sie haben sich auf der Partnersuche auf einem Datingportal angemeldet und haben nichts besseres zu tun, als alle Profile zu „Swipen“, zu schauen, wer Sie dort mag ...

Wenn einen einmal der „Reiz“ an dieser digitalen Welt gewonnen hat, sein Leben mehr und mehr aus der Realität in die digitale Welt bewegt und meint, es gehe nicht mehr ohne, der befindet sich ganz schnell in einer Onlinesucht, auch ohne dieses selbst zu merken.

Oftmals hört man dann von Freunden oder Bekannten, man solle doch einmal das Smartphone beiseitelegen, wenn man z.B. einen gemütlichen Abend zusammen verbringt. Was man selbst als „süchtiger“ jedoch meisten nicht macht und sich weiter den digitalen Leben zuwendet.
 

Anzeichen einer Onlinesucht
 

Sie können nicht ohne ein digitales Hilfsmittel wie Smartphone oder Computer auskommen und Sie werden nervös, wenn Sie keinen Zugriff auf solches haben?

Sie sind bereits im privaten oder beruflichen Umfeld mehrfach negativ aufgefallen, weil Sie vermehrt das Smartphone oder ähnliches in der Hand hatten, obwohl Sie etwas anderes machen sollten?

Sie verspüren immer diesen Drang in sich, mit der digitalen Welt weiter zu machen, weil Sie ggf. Angst haben etwas zu verpassen oder zu verlieren?

Ihnen ist es wichtiger geworden Ihr Spiel am Computer zu zocken, lieber mit dem Smartphone im Internet zu surfen anstatt nach draußen zu gehen, sich mit Freunden zu treffen oder einfach auch nur einmal das schöne Wetter zu genießen?

Sie verzichten auf regelmäßig essen, stufen das als Nebensache ein, weil Sie gefangen sind von Ihrem Display oder Monitor?

Auf Sie trifft mehr als eines dieser genannten Sachen zu? Dann sollten Sie sich unbedingt Hilfe in Form einer Suchtberatung suchen, bevor Sie ganz und gar den Absturz in das reale Leben verlieren.

Sie verlieren in einer Onlinesucht nicht nur das reale Leben. Sondern Sie werden auch sich selbst verlieren. Sie werden verlieren zu verstehen, was Realität bedeutet. Sie werden eines Tages kein Bezug mehr zu irgendetwas realem besitzen. Dieses kann soweit gehen, dass Sie eine Scheu bekommen Menschen zu treffen und Sie sich selbst nur noch zur Tür quälen, wenn Sie Ihre Einkäufe statt persönlich zu holen, sich liefern lassen – Ihr Paketzusteller wird in Zukunft dann nur noch die einzigste Person sein, welcher Sie ihr ein „Hallo“ geben ...
 

Spanne zwischen „normal“ und „Onlinesucht“
 

Die Spanne zur Onlinesucht kann und ist bestimmt ein kleiner und schleichender Grad, welchen man schnell selbst überschätzen und überschreiten kann.
Es ist nicht verwerflich, sein Smartphone oder Computer zu nutzen. Es ist auch nicht verwerflich, Computerspiele und Co. zu spielen. Es muss nur in einem gesunden und normalen Level erfolgen.

Wenn einem das Glücksgefühl eines Computerspiels z.B. wichtiger ist als ein Gespräch mit Freunden, dann ist die Spanne zur Onlinesucht überschritten.

Um garnicht erst in die Gefahr einer Onlinesucht zu konmmen, geben Sie sich doch selbst Zeitvorgaben mit den digitalen Medien. Dieses kann z.B. bedeuten, dass Sie pro Tag nur x Minuten darin verbringen und den Rest des Tages den schönen Dingen des Lebens nachgehen.

Dann können Sie jeden Tag Ihre X Minuten in der digitalen Welt ganz anders betrachten und werten, ggf. sich sogar darauf freuen, diese paar Minuten zu haben und viel wichtiger für sich selbst zu wissen, dass man dieses digitale Leben in übertriebener Form für sich selbst nicht benötigt.

Für alle die sich schwer tun, der digitalen Welt zu widerstehen. Sich bereits gefangen sehen in dieser Welt und ohne Hilfe dort nicht mehr von alleine rauskommen, den raten wir wie bereits oben erwähnt zu einer Suchtberatung oder Lebensberatung ...
 

Onlinesucht überstanden
 

Wenn Sie Ihre Onlinesucht überstanden haben und wieder ein ganz normales und ausgewogenes Leben mit der digitalen Welt führen können, dürfen Sie stolz auf sich sein.

Aber bedenken Sie stets, dass wie in allen Suchtformen manchmal ein kleiner Reiz, welchen man sich wieder hingibt, erneut zum Ausbrechen der Onlinesucht führen kann.

Wenn Sie einmal die Onlinesucht überstanden haben, mit welcher Hilfe und in welcher Form auch immer, so halten Sie sicht stets im Kopf, wie es einmal gewesen ist und was Sie nie wieder erleben möchten.

Bevor Ihnen ein Rückfall in eine Onlinesucht droht, ergreifen Sie die Initiative und führen schnell und ohne zu warten ein neues Gespräch z.B. in einer Suchtberatung.

 
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